Auf der Galerie II

Der Guardian berichtete gestern und heute über den Hintergrund für Tony Blairs Rücktritt als Premierminister 2007. Einem neuen Buch von Andrew Rawnsley zufolge, litt Blair unter anderem infolge der Entwicklung des Irak-Kriegs zunehmend an einer Depression. Diese sei so schwer gewesen, daß er sein Amt in der Mitte der Legislaturperiode an Gordon Brown übergeben mußte:

„… The former prime minister’s physical and mental decline was so profound that he confided to friends that he ’spaced out‘ several times during Prime Minister’s Questions and often woke up in the middle of the night with sweat trickling down the back of his neck. … While Blair’s gift for presentation helped him hide his depression from the public and most of his staff, his private turmoil was so severe that he decided there was nothing for it but to hand over to Brown midway through his second term. …“

Wie würde sich die Berichterstattung über Politiker und andere Prominente ändern, wenn der psychischen Befindlichkeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt würde? Wenn überhaupt der Umgang mit Krankheiten in der Öffenlichkeit in einer angemesseneren Form erfolgen würde? Wenn man im Blick behielte, daß auch (politische, wirtschaftliche, kirchliche …) Entscheidungsträger an psychischen Krankheiten leiden können (Depression, Alkohol, Angst …)? Und wenn man ihre Tätigkeit zumindest auch unter diesem Gesichtspunkt bewerten würde?

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