Im Bundestagswahlkampf 2009 war die Rede davon, die Konservativen wollten „mit Samtpfoten an der Macht bleiben“: Die Wähler der SPD sollten eingschläfert werden. Es solle ihnen kein Anlaß geboten werden, zur Wahl zu gehen, um für eine oppositionelle Partei zu stimmen. „Im Schlafwagen zur Macht“ titelte damals „hr2 – Der Tag“. Selten sei ein Bundestagswahlkampf so langweilig gewesen wie dieser. Die Rechnung ging bekanntlich auf. Und jetzt, wo alles vorbei ist, kann man es endlich ja auch einmal öffentlich zugeben, daß es tatsächlich so gedacht war: „2009 sei es gelungen, die Unterschiede zur SPD kommunikativ zu minimieren und damit die Wählerschaft der SPD zu demobilisieren. Nun aber habe Westerwelle mit seinen zugespitzten Bemerkungen das Gegenteil erreicht – bloß wegen seines Ziels, die FDP in der schwarz-gelben Koalition deutlicher erkennbar werden zu lassen.“ Wobei es angesichts der desolaten Verfassung, in der sich die Opposition befunden hatte, genaugenommen überrascht, daß es zum Gewinnen der Wahl überhaupt auf der anderen Seite einer Strategie bedurft haben sollte. Und nun befürchtet die FAZ, daß es bei der nächsten Landtagswahl möglicherweise deswegen knapp werden wird. Glaube ich aber nicht. Die nordrhein-westfälische Linkspartei wird keine größere Bedeutung für den Wahlausgang haben. Aber die SPD wird sich ganz sicherlich wieder etwas Schönes einfallen lassen, damit es für Schwarz-Geld auch dort noch einmal reicht.