Die Permananz, der Ausschaltknopf und der Käfig für die Musiker am großen Lebensstrom

„Und bald werden wir Maschinen nicht mehr mit einem Ein- und Aus-Knopf zu kaufen bekommen, sondern nur noch mit einer Reißleine, die zum Start gezogen wird, dann läuft der Apparat bis in alle Ewigkeit. Ich bin der Auffassung, dass der Ausschaltknopf als ein bedeutendes Menschenrecht gewahrt bleiben muß.“ – Das erinnert zunächst sehr an die eventfeindliche Büchnerpreisrede Wilhelm Genazinos, stammt aber von Peter Glaser, der in seinem Blog einen lesenswerten Essay über unseren Umgang mit dem Internet veröffentlicht hat, der nachdrücklich zeigt, wie seicht die bestsellernde diesbezügliche Vorstellung von Frank Schirrmacher zu Weihnachten war. Der Unterschied im Tiefgang folgt ganz zwanglos aus einem simplen Umstand: Anders als Schirrmacher, weiß Glaser, worüber er schreibt, er versteht die Technik, um die es geht. Und er nennt die Irrationalität und das Archaische, das Primärprozeßhafte, Traumhafte beim Umgang mit der Technik beim Namen. Technik als Mythos: „Was fasziniert uns so am Netz?“ Angesichts dessen schweige ich lieber von dem Event, bei dem Glaser seine Gedanken erstmals vorgetragen hat.

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