Delicious ade

bibsonomy_4106236192_oDer Social-Bookmarking-Dienst Delicious steht wahrscheinlich vor dem Aus. Deshalb sammle ich meine Bookmarks von nun an nur noch bei BibSonomy. Für BibSonomy spricht auch die Integration mit dem Hebis-Verbundkatalog, die es erlaubt, Datensätze aus Literaturrecherchen unmittelbar in BibSonomy zu übernehmen.

Einziger wirklicher Nachteil im Vergleich der beiden Lösungen ist aus meiner Sicht die wesentlich leistungsfähigere Delicious-Toolbar im Vergleich zu dem Firefox-Add-On, das es zu BibSonomy derzeit gibt. Letzteres ist leider immer noch ziemlich fehlerhaft, beim Aufruf mancher Funktionen friert Firefox ein und muß systemseitig beendet werden. Das Add-On ist in der vorliegenden Form ganz schlicht unbrauchbar. Dafür funktioniert aber die Übernahme von Daten aus einer gebookmarkten Website im Webinterface von BibSonomy sehr schön. Lediglich die Vorschläge für Tags sind meistens ziemlich fernliegend und sollten deshalb besser ganz unterbleiben.

Ein wirklicher Pluspunkt von BibSonomy ist der Datenexport. So viele Formate wie BibSonomy beherrscht kein anderer Bookmarking-Dienst, was aber daran liegt, daß die Zielgruppe eine andere ist. Die Plattform zielt nicht auf das Massenpublikum. Sie wird von der Universität Kassel betrieben und hat deshalb die Bedürfnisse wissenschaftlicher Anwender besonders im Blick.

Vgl. auch meine Anmerkungen zum Abschied von Mister Wong vom 1. Juli 2010.

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11 Kommentare zu „Delicious ade“

  1. Sehr schade. Ich probiere jetzt doch einmal Mister Wong aus, auch wenn ich noch nicht verstanden habe, was sich dort alles verändert hat. Die klare Oberfläche von Delicious scheint mir aber unschlagbar zu sein. Vielleicht übernimmt ja jemand diesen Dienst?

  2. BibSonomy macht einen guten Eindruck, aber für meine bescheidenen Anforderungen an einen Bookmark-Dienst wäre das sicherlich Overkill.

    Überdies spielt die Komponente „social“ für mich keine Rolle, ein Bedürfnis, meine Bookmarks mit anderen zu teilen, verspüre ich in der Regel nicht.

    Ich setze bei der Lesezeichenverwaltung mittlerweile voll auf Google Bookmarks. Die Bedienung ist denkbar simpel.

    Ein Feature, welches mir besonders zusagt (wobei ich nicht weiß, ob andere das auch können):

    Man kann in den Bookmarks suchen, und zwar nicht nur in den Tags bzw. in den Beschreibungen, sondern darüber hinaus auch im gesamten Text der gebookmarkten Dokumente.

    Warum übrigens Yahoo Delicious einstellen will, ist mir ein großes Rätsel: Ein Suchmaschinenanbieter müsste doch ein überragendes Interesse daran haben festzustellen, welche Websites sich großer Beliebtheit erfreuen.

    1. Es ist ziemlich einfach: Diese Bookmarking-Dienste sind für die Erstellung des Rankings von Suchmaschinen ganz unbrauchbar. Der Algorithmus für das Ranking richtet sich nach Erfahrungswerten aus dem Umgang mit früheren Rankings. Was wurde gerne angeklickt?

      Die meisten Benutzer hinterlegen in Bookmarking-Diensten kaum Deeplinks. Die allermeisten Bookmarks dort sind trivial (www.spiegel.de beispielsweise). Sowas gibt es auch bei BibSonomy, aber seltener.

      BibSonomy ist für mich schon länger neben MetaGer und Fireball die wichtigste allgemeine Datenbank über „das Web“, die ich abfrage, wenn ich etwas „suche“.

  3. Wäre schön, wenn es mit Delicious weiterginge. Ich benutze das tatsächlich nur als Lesezeichenliste, finde ich übersichtlicher, als im Browser. Zudem hat Delicious genug Nutzer, um eine Suche dort sinnvoll zu machen.

    1. Bei den paar Bookmarks, die Du dort gespeichert hast, frage ich mich aber sowieso, warum Du dazu einen Bookmarking-Dienst brauchst …?

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