In der Rotunde der Frankfurter Kunsthalle Schirn ist derzeit eine ganz ungewöhnliche Installation frei zu sehen. Barbara Kruger hat dort rundum Schriftzüge anbringen lassen, die den Betrachter innehalten lassen. Man hebt den Kopf, konzentriert sich auf die Schriftzüge, aus denen das Kunstwerk besteht. Der Text läuft eng im Kreis, an der Decke, an der Wand entlang, auf dem Boden. Kruger erzählt, sie habe die Schriftart „Helvetica Ultra Condensed“ für diese Arbeit verwendet. Ihre Texte seien ziemlich kurz. Früher habe sie Zeitschriften gestaltet, dadurch habe sie sich mit dem Textfluß beschäftigt. Sie interessiere sich sehr viel mehr für Fragen als für Antworten.
Barbara Kruger. Circus. Schirn Kunsthalle. Frankfurt am Main. Bis 30. Januar 2010.
Ich empfinde diese Installation auch als sehr ungewöhnlich. Den Video-Link finde ich sehr sehenswert. Ich habe die Installation ja von oben betrachtet und ich kann mich nicht erinnern, dass jemand darauf gelaufen wäre…Beim Betrachten des Videos ist mir fast ein wenig schwindelig geworden. Aber Kunst kann schon mal schwindelig machen. Manches gerät aus der Bahn aber auch in Bewegung. Man muss sich neu orientieren und manchmal Fixpunkte finden.
weihnachtliche Grüße von Susann
Danke sehr, gleichfalls!
Ich muss gestehen ich habe aufgrund dieses Beitrags jetzt endlich Zeit es auch einmal live zu besuchen und finde es wenn man in der Mitte steht, sehr anstrengend die Installation zu betrachten. Durch die Es hat eine gewisse erschlagende Wirkung und löste bei mir auch eine gewissen Beunruhigung aus, aber evt. geht das nur mir so?
Absolut nicht, „Circus“ ist „unruhig“. 🙂 Vielleicht noch ein Tip: Man kann die Installation auch aus dem ersten (frei zugänglich) und aus dem zweiten Stock heraus (nur über die Courbet-Ausstellung) betrachten, aber auch dann „dreht“ sich alles. Und dieser Dreheffekt wird durch die Typographie noch einmal verstärkt.