Zusammen mit dem Upgrade auf Mac OS X 10.6.6 wurde heute die Mac App Store ausgeliefert. Apple verspricht damit eine Lösung für Otto Normalverbraucher: Nur finale Versionen, Softwareverzeichnis und Vertriebsplattform in einem, auch kostenlose Anwendungen werden angeboten, Installation per Mausklick. Ein erster Blick in die dort angebotene Software ist allerdings ernüchternd. Während das Software-Verzeichnis, das Apple bisher für Mac OS X gepflegt hatte, seit je auch eine Kategorie „Unix & Open Source“ umfaßte, gibt es in der App Store nur diejenigen Programme, die von den Entwicklern dort angemeldet worden sind. Das heißt, daß über den App Store zumindest derzeit keine freie Software vertrieben wird. Eine Kategorie „Open Source“ gibt es nicht. Hinzu kommt, daß aufgrund der Nutzungsbedingungen ein großer Teil der freien Software auf Dauer aus der Mac App Store ausgeschlossen bleiben wird, etwa weil sie nicht in einer Sprache geschrieben sind, die Apple zuläßt. Das gilt beispielsweise für Java. Man denke etwa an die freie Literaturverwaltung JabRef oder an eine Anwendung wie FreeMind zum Erstellen von Mindmaps. Wie man sieht, sind davon also insbesondere plattformübergreifende Lösungen betroffen, und solange sich hieran nichts ändert, wird der Mac App Store auf Dauer für die meisten, die, wie ich, ausschließlich freie Software auf Mac OS X einsetzen, ziemlich unattraktiv bleiben.
Ein Gedanke zu „Zumindest vorläufig: Mac App Store weitestgehend ohne freie Software“
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