Sich informieren

Die Frage, wie man sich etwas kompetenter über die allgemeinen Zeitläufte informieren könnte, durchzieht meine Blogposts schon seit einiger Zeit. Deshalb möchte ich in loser Folge ein paar Quellen vorstellen, die über das im Journalimus Übliche hinausgehen und die den Blick auch auf Aspekte lenken, die in den Mainstream-Medien nicht so ausführlich dargestellt werden (können). Den Anfang macht die Europapolitik, denn im Mai stehen Wahlen zum Europäischen Parlament bevor. Dabei handelt es sich um drei Informationsdienste von Verbänden bzw. Lobbygruppen – das ist bei der Lektüre natürlich zu berücksichtigen. Es schmälert die Qualität der Beiträge aber in keiner Weise. Ergänzt wird meine Auswahl um ein Blog und um die Website einer Zeitung.

  • Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat auf seiner Website ein Ressort für EU und Internationales, in dem es unter anderem alle zwei Wochen einen „Newsletter Verbraucherpolitik EU aktuell“ herunterzuladen gibt. Man kann die Rubrik auch als RSS-Feed abonnieren. Der Newsletter informiert eingehend über alle verbraucherpolitisch und -rechtlich relevanten Entwicklungen auf europäischer Ebene. Dazwischen eingestreut sind aktuelle Meldungen.
  • Etwas ähnliches bieten für den juristischen Bereich die rechtspolitischen Nachrichten aus Brüssel der Bundesrechtsanwaltskammer. (Die übrigens auch einen entsprechenden Dienst Nachrichten aus Berlin anbietet.)
  • Die monatlichen Monitoring Reports von Dimitar Parvanov Dimitrov beschäftigen sich mit Entwicklungen rund um Urheberrecht und Netzpolitik in Europa. Dimitrov ist dort für die Wikimedia-Organisationen tätig. Sein Newsletter wird regelmäßig auf einem Piratenpad vorbereitet und über die (stark frequentierte) Mailingliste Wikimedia-l versandt; einen eigenen Verteiler gibt es leider nicht, aber die jeweiligen Berichte sind von der Wikiseite auf Meta einzeln verlinkt.
  • Lost in EUrope ist das Blog von Eric Bonse, dem Brüsseler Korrespondenten der taz. Bonse ist ein fleißiger, kritischer Blogger mit regelmäßigem und gehaltvollem Output, der sehr aktuell reagiert und dabei immer wieder interessante Zusammenhange herstellt. Außerdem verlinkt er auf seine älteren Beiträge, so daß man die Entwicklung einer Story aus seiner Perspektive gut verfolgen kann. Natürlich sind seine Beiträge bei der taz ebenso lesenswert.
  • Der Standard bringt eine recht lesenswerte Europa-Berichterstattung, die sich von derjenigen deutscher Zeitungen durch ihre Ausführlichkeit unterscheidet. Außerdem ist sie ein gutes Korrektiv im bevorstehenden Wahlkampf, denn der wird wiederum national geführt werden, da sorgt der Blick von außen für die notwendige Distanz zum Geschehen.

Die Reihe wird fortgesetzt.

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