hr2-kultur ist seit heute in weiten Teilen Hessens nicht mehr terrestrisch auf UKW zu hören

Der Hessische Rundfunk hat heute bekanntgegeben, daß das Kultur- und Bildungsprogramm hr2-kultur ab sofort landesweit nur noch über zwei UKW-Frequenzen ausgestrahlt wird. Auf der Startseite von hr2 heißt es heute:

„Der Hessische Rundfunk stimmt seine Frequenzen besser auf den Bedarf ab. Es gab in einigen hessischen Gebieten eine Unterversorgung mit Hörfunkprogrammen des hr. Durch die Umwidmung von Frequenzen wird es für viele Hessen erstmals die Möglichkeit geben, hr-iNFO und YouFM über UKW zu empfangen. Für die meisten Hörer von hr2-kultur wird sich nichts ändern. Falls Empfangsprobleme auftauchen sollten, empfehlen wir den Wechsel auf die Frequenzen 95,5 oder 96,7. Sollte das in einigen wenigen Bereichen bedauerlicherweise nicht möglich sein, empfiehlt sich als Alternative Kabel, Satellit, Internet und Digitalradio. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Hörertelefon 069/15 55 100.“

Eine Pressemitteilung hat man dazu bisher nicht herausgegeben, und die Abschaltung der Frequenzen buchstäblich von heute auf morgen spricht ebenfalls eine deutliche Sprache. Dazu etwas Hintergrund aus der engagierten Diskussion auf Radioforen.de:

„Mit genau einer Stunde Vorwarnzeit (aber nicht on-air) wurde halb Hessen vom Kulturradio abgeschaltet. Kein Hinweis an die Presse, kein Hinweis an die Hörerschaft. Für eine Hinweisschleife auf den HR2-Frequenzen hat es nicht gereicht, die Sender sind kurzerhand ausgedreht, bis dann wohl morgen früh You FM seine öffentlich-rechtlichen Inhalte verbreiten darf. (Topthema You FM gerade: ‚Was sollten die letzten Worte des Papstes sein?‘) Ohne Internet gibt es keine Chance, zu erfahren, was eigentlich gerade los ist mit dem HR2-Empfang. Naja, bis morgen dann Usher statt Der Tag aus dem Lautsprecher schallt.

Der HR, so ein bißchen die Berliner S-Bahn der ARD. Mit dem Unterschied, dass die S-Bahn bei Schlechtleistung die Preise reduziert, statt von jedem Berliner 17,99 € für ihr verbleibendes Angebot zu kassieren.“

Der Indendant des hr, der sich gerade im Vorfeld der hessischen Landtagswahlen im Herbst 2013 zwei Jahre vor dem Ablauf seines Vertrags hat wiederwählen lassen, mag keine Kultur. Das Programm hr-klassik ist während seiner Amtszeit eingestellt worden, und auch das Programm hr1 konnte trotz einer umfangreichen Kampagne nur teilweise erhalten werden. Nun also hr2, wohin viel Substanz aus hr1 seinerzeit verschoben worden war.

Natürlich reichen die beiden verbliebenen UKW-Frequenzen nicht aus, um ein Hörfunkprogramm flächendeckend auszustrahlen. Das Kulturprogramm wird in weiten Teilen des Odenwalds und in Mittelhessen nicht mehr terrestrisch zu empfangen sein. In Südhessen ist es auch nicht möglich, auf DAB+ zu wechseln, denn das wird dort erst in ferner Zukunft eingeführt. DAB+ stagniert derzeit, Media Broadcast bietet den Sendern ein Sonderkündigungsrecht für 2014 an, und auch die DAB+-Radios verkaufen sich schlecht. Das ist kein Wunder, denn die Klangqualität liegt deutlich unterhalb der Bitrate von 128 kbps, die mittlerweile beim Webradio-Livestream üblich geworden ist, und auch wenn man in Rechnung stellt, daß ein AAC-128er-Stream besser klingen wird als ein gleichstarker mp3-Stream, bleibt es dabei, daß ein mobiler Empfang auch bei der niedrigen Bitrate von DAB+ insbesondere im Auto in der Regel nicht möglich ist – sofern dort überhaupt ein DAB+-Radio eingebaut ist. Bleiben also Kabel und Satellit, denn das Hören eines Klassik-Konzerts über den PC dürfte nicht jedermanns Sache sein, gerade bei dem eher technik-aversen Publikum einer Kulturwelle.

Der hr verletzt mit dieser Aktion seinen Programmauftrag, weil er nach dem Hessischen Rundfunkgesetz verpflichtet ist, seine Sendungen in ganz Hessen zu verbreiten, einschließlich des Kultur- und Bildungsprogramms, und das auf den gebräuchlichen Wegen, was weiterhin UKW terrestrisch sein dürfte.

Auch der Umgang mit den Hörern ist ein Affront, den es in dieser Weise noch bei keiner anderen Anstalt gegeben hat. Auch im hr2-Newsletter vom vergangenen Donnerstag war nichts von der Abschaltung und „Umwidmung“ der Frequenzen zugunsten der teilweise werbefinanzierten Programme zu lesen.

Man muß der hr2-Redaktion dankbar sein, daß der bisherige Kahlschlag nicht noch schlimmer ausgefallen ist und vieles erhalten bleiben konnte, was schon mal auf der Kippe stand. Ob das auch weiterhin so bleibt, wenn die Zahl der Hörer auf diese Weise reduziert wird, muß man abwarten. Gegenüber anderen Programmen wie SWR2 ist es in den letzten zehn Jahren vor allem zu einem erheblichen Rückgang von längeren (und damit: eher teureren) Wortprogrammen gekommen. Zuletzt wurde die kleine vierteljährliche Hörspiel- und Feature-Broschüre eingestellt. Salamitaktik. Und der letzte macht bekanntlich das Licht aus,

10 Kommentare zu „hr2-kultur ist seit heute in weiten Teilen Hessens nicht mehr terrestrisch auf UKW zu hören“

  1. Mit Verlaub: Das stimmt einfach nicht.

    – hr2 ist weiter landesweit zu empfangen – siehe die Frequenzkarte hier: http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/frequenzen3684.jsp?rubrik=3684.
    – Genau drei hr2-Frequenzen sind umverteilt worden: die 99,6 und die schwächeren Sender 95,0 und 95,3.
    – Und es gibt einen konkreten Grund dafür – jetzt ist nämlich auch das Informationsprogramm hr-iNFO in Regionen über UKW zu empfangen, wo man bisher als informationsinteressierter Hörer nicht den Hauch einer Chance hatte.

    1. Danke sehr für Deinen Kommentar. Leider komme ich erst jetzt dazu, ihn zu moderieren, weil ich heute offline war.

      Wenn Du einmal mit der Maus über die Hessenkarte fährst, die Du verlinkt hast, kannst Du sehen, welche Gebiete derzeit auch nach der Darstellung des hr nicht mehr über UKW mit hr2 versorgt werden. Dazu gehört z.B. der große Raum Marburg/ Dillenburg/ Frankenberg/ Korbach/ Lauterbach/ Alsfeld. Aus Südhessen wurden gestern schon Beschwerden gemeldet.

      Die umverteilten Frequenzen waren und sind nicht überflüssig. Sie sind ersatzlos entfallen, denn es gibt gerade in diesen Gebieten keinen Ersatz für UKW-Versorgung mit hr2.

      Der hr hat es nicht für nötig befunden, seine Hörer auf die Umstellung hinzuweisen. Es gibt bis heute keine Pressemitteilung dazu, sondern lediglich einen Hinweis auf der Startseite von hr2. Auch im Newsletter vom vergangenen Donnerstag stand dazu kein Wort. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als Wartungsarbeiten an UKW-Sendern einen Tag vorher und dann noch einmal mehrere Stunden im voraus in den hr-Nachrichten angekündigt wurden. Aber so eine Nacht-und-Nebel-Aktion wie diese ist ganz schlicht untragbar.

      Schlimm finde ich auch, daß nun, wie ich Deinem Kommentar entnehme, Inhalte und Hörer gegeneinander ausgespielt werden. Die schlechte terrestrische Versorgung mit hr-info rührt letztlich von der Abschaltung der Mittelwellensender her. Und die Konzentration von YouFM auf die Ballungszentren hat ebenfalls historische Gründe, denn YouFM übernahm dort einige Frequenzen von hr-chronos/hr-skyline bzw. von den ehemaligen Ausländerprogrammen der ARD (also ex-hr3), die nicht an hr-info gingen.

      Ist das, bitte, ausreichend, um die Grundversorgung mit Kultur zu verschlechtern, gerade in der Fläche auf dem Land? Und gerade für ein älteres Publikum, das UKW hört – und sonst nichts? Angeblich lief auf den ehemaligen Frequenzen bis zum Wechsel zu hr-info/YouFM eine Schleife: „Sollten Sie hr2 nicht auf der genannten Frequenz in einwandfreier Qualität empfangen, empfehlen wir Ihnen die Smartphone-App.“ Wenigstens haben sie Humor beim hr, wenn sie sich an ein überwiegend älteres Publikum im ländlichen Raum wenden.

      Und wie steht es um die anderen Massenmedien angesichts dieser Aktion? Einzig Die Welt und Journal Frankfurt sind eingestiegen, außerdem noch Meedia. Sie berichten darüber, daß der private Rundfunk sich darüber ärgere, daß der hr nun die Reichweite für seine Werbung erhöht habe. Die anderen werden die Sache entweder tiefer hängen, weil der Intendant in derselben Partei ist (FAZ) oder weil sie bald zu dem Konzern gehören, der die Partei unterstützt, bei der der Intendant sich wohl fühlt (FR). Dagegen wird in den einschlägigen Webforen angeregt und umfangreich diskutiert.

      Fazit: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Presse schaffen sich ab bzw. machen sich selbst überflüssig. Und man informiert sich über Mediendienste wie Radiowoche, Radioszene oder Webforen, denn der hr hält es bis heute nicht für nötig, eine Pressemitteilung herauszugeben. Und dafür will man nun auch noch eine „Haushaltsabgabe“ einziehen? Get real. 😦

      Ich würde ja nichts sagen, wenn wir ein weiteres hr2 im Kofferraum hätten.

  2. Schon erstaunlich: man muss nur die richtigen Knöpfe drücken. Die Senderabschaltung fällt auf, etwas Insiderwissen kommt dazu, jemand rechnet nach und behauptet mal flott in einem Forum, in 50 Prozent des Sendergebiets sei hr2 abgeschaltet, absichtlich missverständlich. Und die griffige Formulierung verfängt: sofort finden sich Wohlmeinende, die dagegen ankämpfen wollen, dass da die Kultur kaputt gespart wird vom hr; kennt man ja. Mit vielen „Angeblichs“ und „habe ich gehört“.

    Natürlich hat die Verschiebung dafür gesorgt, dass einige Menschen hr2 nicht mehr gut über UKW hören können; es wäre ja absurd, das nicht zu sehen. Es sind wenige. Warum man es ihnen vorher nicht offen gesagt hat, kann ich nicht sagen. Aber ich bin überzeugt: den Grundversorgungsauftrag erfüllt der Sender jetzt viel besser – und zwar gerade für Menschen, die bisher mit dem terrestrischen Empfang eines sehr öffentlich-rechtlichen Angebots für sie ziemlich schlechte Karten gehabt haben.

    Aber das zu sehen, setzt eben voraus, dass man nicht vorher schon genau weiß, was man zu erwarten hat. .

  3. auch wenn die Teilabschaltung von hr2 mich als Thüringer nicht direkt betrifft, es sei denn als Autofahrer, habe ich kein Verständnis, dass Qualitätsprogramme immer weiter nach unten gefahren werden. Abgesehen davon, dass mit dem Rimberg auch die Rhön betroffen ist.
    In weiten Teilen Thüringens kann hr 2 schon seit Jahren nicht mehr über UKW empfangen werden, da die Frequenz 95,5 MHz von der Landeswelle 95,7 MHz gestört wird.
    Anstatt die wenigen freien UKW und DAB+ Frequenzen den öffentlich-rechtlichen Anstalten zur Verfügung zu stellen, wird immer mehr Top 40 über diese Wege verbreitet. Wenn man wenigstens noch klassik-Radio Bundesweit terrestrisch empfangen könnte. Selbst das noch einigermaßen hörbare RTL Zentralprogramm ist lediglich über Satellit zu empfangen, während z.B. die Brockenfrequenz pausenlos Müll sendet.
    Die Programme hr2 und hr3 wurden in der ehemaligen DDR gerne gehört. Als dann Mitte der 80er Jahre hr3 zum Dudelfunk mutierte , stiegen viele genervte Hörer auf DT 64 um, das nach der sogen. Wende auf Drängen von CDU und FDP einem kommerziellen Müllsender Platz machen musste.
    Es ist doch kein Geheimnis, dass schwarz-gelb gerade wieder einmal einen Generalangriff auf die Kulturprogramme starten. Selbst das der CDU nahestehende ZDF wird ins Visier genommen.

    Es ist Widerstand angesagt, wollen wir nicht US- amerikanische Verhältnisse.

  4. hr2 war jahrzehntelang mein Lieblingsprogramm, mein Radiotuner hat sich praktisch nicht mehr von den 95,3 MHz wegbewegt. Vor wenigen Tagen war also der Schock groß, noch größer als hr2 auf der ganzen Skala nicht mehr zu finden war, die vom hr im Internet angegebenen Ersatzfrequenzen sind in Stereo und klar an meinem Ort nicht mehr zu empfangen.
    Ich will mich hier keineswegs auf die elitäre Schiene setzen, aber gerade heute fühlt man sich als Person um die fünfzig in vielem nicht mehr so recht Zuhause – auch was den allgemeinen Umgang und speziell auch Umgangsformen mit anderen und andersdenkenden Mitmenschen betrifft – speziell im Internet und ganz besonders in Kommentarfeldern und Blogs.
    In diesem Umfeld war das Programmangebot und die Qualität von hr2 eindeutig ein Stück gefühlte Heimat, positiv gesehen also etwas von gestern – aber es hat so gut getan!
    Es mag schon so sein, daß man bei hr2 einen Strategiewechsel umgesetzt hat für mehr jüngeres Publikum und bessere Reichweite von Werbung. Warum dies auf dem Rücken der treuen Hörerschaft geschieht, weiß ich nicht – es macht mich auch nach Tagen einfach nur traurig.
    Für den hr2 noch in alter Verbundenheit eine kurze Einschätzung von jemandem, der nur hr2 und das Fernsehprogramm kennt: Im Vergleich zu anderen Regionalprogrammen ist das Fernsehprogramm zusammen mit dem mdr deutlich vor allem an ältere Menschen gewandt. Wenn das mir schon zu altbacken ist, dann werden wohl Jugendliche das meistens gar nicht mehr einschalten; warum wird dann im Hörfunk in unserer Region über hr3 und You-FM gleich doppelt auf diese Hörerschaft gezielt? Ich werde mich in den nächsten Tagen über meine Ansprechpartner aus der Regional- und Bundespolitik informieren, ob der hr seinen Versorgungsauftrag wirklich noch erfüllt – für mich geht es hier um sehr viel: Kultur und Qualität hat immer etwas gegolten in unserer Bundesrepublik. Es lohnt sich immer dafür zu kämpfen – auch und gerade in den Anfängen – den kleinen Schritten, die doch – so im Alltagstrubel – so fast keiner merkt…

    Meine Grüße gelten alle Lesern, auch jenen, die völlig anderer Meinung sind als ich

  5. Ach ja, die bösen Amerikaner! […] – dort gibt es seit Jahrzehnten richtiges Radio. […]

    Anm.: Kommentar wegen des Wortlauts redigiert.

  6. Und ob das stimmt, Herr Eggers! Die Karte auf der hr2-Internetseite ist überhaupt nicht ausschlaggebend. Diese wird wohl intern nach mir unbekannten Regeln gefüttert und man hat halt das gesamte Sendegebiet unter den verbliebenen Frequenzen aufgeteilt, ganz gleich, wie gut diese dort in der Realität gehen. Sicherlich, rein von der theoretischen Signalstärke könnte man mit den verbliebenen Frequenzen 96.7 Großer Feldberg/Taunus 100kW, 95.5 Hoher Meißner 100kW und Würzberg 97.4 5kW sowie ein paar Füllsendern in ganz Hessen eine Mindestfeldstärke von 45dBµV/m erreichen, was in etwa gutem MONOempfang entspricht. Für Stereoempfang sind etwa 55dB nötig, da gibt es dann bereits Lücken, wie die genaueren Karten auf http://fmmap.de zeigen! Allerdings berücksichtigen diese noch nicht die Topographie, die tatsächlich dann in zahlreichen Tälern und abgeschatteten Orten den Empfang verhindert. Herr Eggers darf mir gerne zeigen, wie er im südlichen Odenwald, sagen wir mal in Hirschhorn am Neckar, HR2 jetzt empfängt.
    „Schwächer Sender“ bezüglich zwei 50kW-Frequenzen, nämlich genannten 95.3 Hardberg und 95.0 Rimberg, ist ja auch starker Tobak!
    Ich finde es einerseits löblich, dass HR Info nun endlich zumindest eine starke Frequenz besitzt. Was ich davon halten soll, bis weit nach Baden-Württemberg hinein You FM empfangen zu können auf der 95.3, weiss ich noch nicht. Über die ganze Aktion kann man freilich diskutieren, denn ich bin immer dafür, Überversorgungen abzubauen. Allerdings gefällt mir nicht, wie dies in einer Nacht- und Nebel-Aktion praktiziert wurde ohne jegliche Vorankündigung nach dem Motto: Am Rosenmontag überraschen wir die Kulturhörer in West-, Ost-, und Südhessen mal ein wenig.
    Jedenfalls: Würde man ernsthaft argumentieren, dass die Standorte Meißner/Feldberg/Würzberg für eine flächendeckende Versorgung Hessens ausreichen, müsste man auch die Programme HR1 und HR3 an diesen Standorten abschalten. HR4 könnte man noch mit den Regionalfenstern rechtfertigen. Der Unterschied dürfte sein: Mit HR1 und HR3 befindet man sich auf dem Werbemarkt und muss deshalb eine lückenlose Versorgung garantieren. HR2 ist werbefrei und somit kann man sich dort wohl eher Lücken erlauben. Und um nicht die Kulturfeuilletonisten auf den Plan zu rufen, hat man die Umstellung halt ohne grosse Ankündigung verzogen.
    Jedenfalls sollte der HR jetzt zügig daran arbeiten, die DAB-Versorgung voranzutreiben, denn ausgerechnet in jenen Randgebieten Hessens, in denen jetzt HR2 kaum mehr auf UKW zu bekommen ist, zeigt auch das Digitalradio „No Signal“, zumindest was die Programme des HR angeht!

  7. Wenn es dem Hessischen Rundfunk wirklich darum gegangen wäre, einen besseren Kompromiss zwischen Gebieten mit Versorgungslücken und Gebieten mit mehrfacher UKW-Abdeckung zu finden, hätte er nicht einseitig nur bisherige hr2-Frequenzen umverteilt, sondern sein gesamtes Frequenzgefüge neu sortiert, sowie die betroffenen Hörer rechtzeitig und in angemessenem Umfang über die Änderungen informiert. Statt dessen erlebten wir eine Überraschungsaktion mit dem unverkennbaren Bemühen, minimale Aufmerksamkeit zu erzeugen: Eine verspätete Pressemitteilung bleibt ohne Hinweis auf den Frequenzentzug bei hr2 und eine knappe Information auf der hr2-Homepage über die Frequenzneuordnung und mögliche Empfangsalternativen wird schon nach kaum zwei Tagen ersatzlos entfernt.

    Wären die neu entstandenen Empfangslücken bei hr2 so vernachlässigbar, wie der HR-Pressesprecher auf Nachfrage des Darmstädter Echos behauptet, dann hätte der HR die hr2-Ausstrahlung von den Sendern Biedenkopf, Rimberg und Hardberg schon vor vielen Jahren zu Gunsten von hr info und You FM bzw. deren Vorläufern beenden müssen.

    Ob es dem Hessischen Rundfunk wenigstens ein bischen um den nunmehr abgehängten Teil seiner hr2-Hörer leidtut, wird sich daran zeigen, ob er neuerdings überflüssig gewordene Kleinsender von hr info und You FM ebenso kurzfristig hr2 zuordnet. Im Falle der Marburger Frequenz 93,9 MHz – sie wurde dem hr vor 1988 zugeteilt – wäre das nach der hr-eigenen Argumentation sofort notwendig und möglich.

  8. Alfred aus Waldmichelbach, 24. Februar
    Nähern wir uns langsam den italienischen Verhältnissen an,immer mehr Werbung und Dummgeqautsche,Radio hören macht nach dem Hr2 nicht mehr zu empfangen ist kein Spaß mehr.Wer bestimmt denn wann und wo nicht mehr gesendet werden darf,ist Hr2 nur noch für ein paar Intelktuelle,soll der Normalbürger verblöden? So wichtige Sendungen wie der Tag hörte ich im Autoradio,weg ist er. Wie kann man sich nur wehren gegen solche Vorgehensweisen, Menschen einfach ihre gewohnten Sender zu entziehen?

    1. Ohne Ihnen einen Rechtsrat zu erteilen, könnten Sie es mit einer Verpflichtungsklage/Eilantrag beim Verwaltungsgericht versuchen, wenn Sie in einer Gegend wohnen, in der hr2 weder über UKW noch über DAB+ zu empfangen ist. Ausgang ungewiß, da, ebenso wie diese „Umwidmung“ von Frequenzen, ein Präzedenzfall… 😦

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